22. Juli 2025 – Eine schwerwiegende Schwachstelle im Microsoft SharePoint Server (CVE-2025-53770, „ToolShell“) wird derzeit aktiv für Angriffe auf Unternehmen weltweit ausgenutzt. Die Lücke erlaubt unauthentifizierten Angreifern, über das Internet beliebigen Code auf betroffenen Servern auszuführen – inklusive Einschleusung von Web-Shells, Diebstahl kryptografischer Schlüssel und dauerhafter Systemkompromittierung.
Betroffen sind:
- SharePoint Server 2016, 2019 und Subscription Edition (nur On-Premises)
- Nicht betroffen: SharePoint Online
Laut Sicherheitsforschern von Wiz, Palo Alto, Arctic Wolf und CISA ist dies eine Weiterentwicklung früherer Schwachstellen (CVE-2025-49704/49706) und wird bereits aktiv ausgenutzt – vor allem bei nicht gepatchten Systemen mit Internetzugang. Die US-Behörde CISA hat CVE-2025-53770 in den Katalog der aktiv ausgenutzten Schwachstellen aufgenommen.
Microsoft hat Notfall-Updates veröffentlicht:
- SharePoint SE: KB5002768
- SharePoint 2019: KB5002754
- SharePoint 2016: KB5002760 (aktuelles Zwischenupdate)
Empfohlene Schutzmaßnahmen:
- Sicherheitsupdates sofort installieren
- AMSI & Microsoft Defender aktivieren
- ASP.NET Machine-Keys rotieren + IIS neu starten
- Verdächtige Aktivitäten prüfen: POSTs an ToolPane.aspx, Dateien wie
spinstall0.aspx, PowerShell-Prozesse unterw3wp.exe - Firewall aktualisieren: Blockieren bekannter Angriffs-IPs (u. a. 107.191.58.76, 104.238.159.149)
Warum ist die Lücke so gefährlich?
- CVSS-Score: 9.8 von 10
- Keine Authentifizierung nötig
- Persistente Kontrolle durch ViewState-Manipulation
- Betroffene Systeme müssen nach Angriff neu abgesichert oder neu aufgesetzt werden
Fazit:
Die Schwachstelle zählt zu den gefährlichsten SharePoint-Lücken der letzten Jahre. Betroffene Organisationen sollten umgehend Updates einspielen und forensische Analysen einleiten. Systeme ohne Patches sollten vorsorglich als kompromittiert betrachtet werden.
Weitere Informationen:
Microsoft Security Response Center (MSRC): msrc.microsoft.com
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