Die Cloud ist heute das Rückgrat moderner Unternehmen. Doch wenn es um Datenbanken geht, stehen IT-Teams vor einer schwierigen Entscheidung: AWS, Azure, Google Cloud oder Oracle? Jeder Anbieter hat seine Stärken, aber auch versteckte Fallstricke. In diesem umfassenden Vergleich werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Unterschiede, Preismodelle und Use Cases – damit Sie die beste Wahl für Ihre Anforderungen treffen.
Was macht Cloud-Datenbanken so besonders?
Traditionelle Datenbanken auf eigenen Servern waren gestern. Cloud-Datenbanken bieten nicht nur Skalierbarkeit und globale Verfügbarkeit, sondern auch automatisierte Backups, Sicherheitsupdates und KI-gestützte Optimierungen. Doch nicht jede Cloud-Datenbank ist gleich. Während AWS mit seiner breiten Palette glänzt, punktet Azure bei Microsoft-Umgebungen, Google bei Analytics und Oracle bei Enterprise-Datenbanken.
Die vier Giganten im Vergleich
AWS, Microsoft Azure, Google Cloud und Oracle Cloud dominieren den Markt. AWS ist der Pionier mit dem größten Ökosystem, Azure überzeugt durch Integration in Microsoft-Produkte, Google setzt auf Open Source und KI, während Oracle sich auf Hochleistungsdatenbanken spezialisiert hat. Doch welcher Anbieter bietet wirklich die beste Lösung für Ihre Daten?
AWS: Der Alleskönner mit Tiefgang
Amazon Web Services (AWS) ist der Platzhirsch unter den Cloud-Anbietern. Mit über 17 Datenbank-Engines, darunter Amazon Aurora, RDS und DynamoDB, deckt AWS nahezu jeden Anwendungsfall ab. Aurora, eine MySQL- und PostgreSQL-kompatible Lösung, bietet bis zu 15 Read Replicas und automatische Failover – ideal für hochverfügbare Anwendungen.
Stärken von AWS
- Breites Angebot: Von relationalen Datenbanken (RDS) über NoSQL (DynamoDB) bis zu spezialisierten Lösungen wie Timestream für Zeitreihendaten.
- Globale Infrastruktur: 25 Regionen und 81 Availability Zones für niedrige Latenz.
- Automatisierte Skalierung: Serverless-Optionen wie Aurora Serverless passen sich dynamisch an.
Schwächen von AWS
- Komplexe Preisgestaltung: Die Kosten können schnell ausufern, besonders bei Datenbanken mit hohem Durchsatz.
- Oracle-Einschränkungen: AWS unterstützt Oracle-Datenbanken, aber Azure bietet bessere Hybrid-Optionen.
Microsoft Azure: Die Enterprise-Lösung
Azure ist die erste Wahl für Unternehmen, die bereits in die Microsoft-Welt investiert haben. Mit Azure SQL Database, Cosmos DB und Managed Instance für Apache Cassandra bietet Microsoft eine starke Kombination aus relationalen und NoSQL-Datenbanken. Besonders hervorzuheben ist die nahtlose Integration mit Tools wie Power BI und Office 365.
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Warum Azure?
- Beste Microsoft-Integration: Perfekt für Unternehmen mit SQL Server, SharePoint oder Dynamics.
- Hyperscale-Option: Azure SQL Database unterstützt bis zu 100 TB Daten – ideal für Data Warehouses.
- Sicherheit: Integrierte Compliance-Zertifizierungen und Advanced Threat Protection.
Nachteile von Azure
- Eingeschränkte Open-Source-Unterstützung: MariaDB wird 2025 eingestellt.
- Komplexität bei Nicht-Microsoft-Umgebungen: Für reine Linux- oder Oracle-Workloads weniger optimiert.
Google Cloud: Der KI- und Open-Source-Champion
Google Cloud mag in puncto Marktanteil hinter AWS und Azure liegen, aber bei Datenanalyse und KI setzt der Anbieter Maßstäbe. BigQuery, eine serverlose Data Warehouse-Lösung, und Cloud Spanner, eine global skalierbare SQL-Datenbank, sind echte Game-Changer. Besonders spannend: Googles Fokus auf Open Source mit Kubernetes und TensorFlow-Integration.
Google Cloud Highlights
- BigQuery: Echtzeit-Analysen auf Petabyte-Skala ohne Infrastrukturmanagement.
- Cloud Spanner: Eine relationale Datenbank mit 99,999 % Verfügbarkeit – das sind nur 26 Sekunden Ausfall pro Monat!.
- KI-Integration: Vertex AI ermöglicht Machine Learning direkt in der Datenbank.
Wo Google zurückfällt
- Geringere Enterprise-Unterstützung: Weniger Optionen für Oracle oder SAP im Vergleich zu AWS und Azure.
- Preiserhöhungen: Kürzliche Anpassungen bei Storage-Kosten haben für Aufsehen gesorgt.
Oracle Cloud: Die Speziallösung für Datenbanken
Oracle Cloud Infrastructure (OCI) mag nicht die größte Cloud sein, aber für Oracle-Datenbanken ist sie unschlagbar. Mit Autonomous Database, Exadata Cloud Service und HeatWave (eine MySQL-Variante mit In-Memory-Analytics) setzt Oracle auf Hochleistung und Automatisierung. Besonders praktisch: Die Möglichkeit, Oracle-Datenbanken in Azure-Rechenzentren zu betreiben (Database@Azure).
Oracle Cloud Vorteile
- Autonomous Database: Selbstoptimierende, selbstreparierende Datenbanken mit KI.
- Beste Oracle-Performance: Exadata-Hardware in der Cloud für kritische Workloads.
- Kosteneffizienz: Günstiger als AWS oder Azure für Oracle-Lizenzen.
Nachteile von OCI
- Begrenzte globale Präsenz: Nur 38 Regionen im Vergleich zu AWS (25) oder Azure (60+).
- Weniger Flexibilität: Schlechtere Unterstützung für Nicht-Oracle-Datenbanken.
Preisvergleich: Wer bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis?
Cloud-Kosten sind undurchsichtig, aber ein paar Trends zeichnen sich ab:
- AWS: Teuer, aber flexibel mit Reserved Instances und Savings Plans.
- Azure: Attraktiv für Microsoft-Kunden durch Hybrid Benefit (Einsparungen bei bestehenden Lizenzen).
- Google Cloud: Transparente Preise, aber kürzliche Erhöhungen bei Storage.
- Oracle: Oft günstiger für Oracle-Datenbanken, aber weniger Optionen für andere Workloads.
Spot-Instances: Bis zu 90 % sparen
Alle Anbieter bieten stark reduzierte Preise für ungenutzte Kapazitäten an:
- AWS Spot Instances: Bis zu 90 % Rabatt.
- Azure: Bis zu 80 % Ersparnis.
- Google Preemptible VMs: Ähnliche Discounts, aber mit kurzer Laufzeit.
Doch Vorsicht: Diese Instances können jederzeit beendet werden – ideal für batchverarbeitende Jobs, nicht für Produktionsdatenbanken.
Migrations-Tools: Wie einfach ist der Wechsel?
- AWS Database Migration Service: Unterstützt über 20 Datenbanktypen, inklusive heterogener Migrationen.
- Azure Database Migration Service: Optimal für SQL Server, aber auch Oracle-zu-PostgreSQL-Konvertierung möglich.
- Google Cloud: Setzt stark auf native Replikation bei MySQL und PostgreSQL.
- Oracle: Bietet kaum Tools für Nicht-Oracle-Datenbanken.
Fazit: Welche Cloud-Datenbank ist die richtige?
Die Wahl der richtigen Cloud-Datenbank hängt von Ihren spezifischen Anforderungen ab:
- AWS ist der Allrounder mit der größten Auswahl.
- Azure glänzt in Microsoft-Umgebungen.
- Google Cloud ist die erste Wahl für Data Scientists.
- Oracle Cloud dominiert bei Oracle-Datenbanken.
Egal, für welchen Anbieter Sie sich entscheiden – achten Sie auf versteckte Kosten, Verfügbarkeit und Kompatibilität mit Ihrer bestehenden Infrastruktur. Denn am Ende zählt nicht die Technologie an sich, sondern wie gut sie zu Ihrem Business passt.
Brauchen Sie Hilfe bei der Entscheidung? Ein Proof of Concept in der Cloud kann Klarheit schaffen – viele Anbieter bieten kostenlose Testversionen an. Also: Worauf warten Sie noch? Ihre perfekte Cloud-Datenbank wartet!